Tag 59 bis 62 Rowy-Czolpino-Leba-Lebork-Miloscewo-Kartuzy
von Klaus Lüttgen
59. Tag: Rowy-Czolpino 24 km
Heute finde ich ueberhaupt keine Einstellung zum Laufen. Ich bin ziemlich kaputt, habe zwar gut geschlafen hier in Rowy aber meine Beine wollen einfach heute nicht...Und ich kenne auch den Grund. Das staendige Buecken nach "dem Gold" habe ich schlicht und einfach Muskelkater und was fuer einen! Meine Beine sind wie Blei und machen ein vorankommen fast unmoeglich. Nach etwa 21 km komme ich in Czolpino an einen Kiosk mitten im Wald. Ich esse erst einmal einen Teller heisse Suppe. Heute, das ist klar wie Klosbruehe, werde ich niemals noch Leba erreichen und klar ist auch, dass ich die kommende Nacht im Zelt verbringen werde. So gehe ich etwa 3 km weiter, durch die herrliche Duenenlandschaft ans Meer und schlage dort im Schutz der kleinen Kiefern mein Zelt auf...Natuerlich nutze ich die Gelegenheit, den dramatisch wirkenden Sonnenuntergang zu filmen und mir gelingen die schoensten Aufnahmen der Tour bisher. Das was ich hier an diesem Abend miterlebe, ist ein Naturschauspiel sondergleichen!!!
60. Tag: Czolpino-Leba 23 km
Welch ein Tag! Die vergangene Nacht blieb regenfrei und im Nadelwald nur hundert Meter vom Meer entfernt, habe ich problemlos uebernachtet. Am Morgen dann als ich aufwache, habe ich direkt das Meer vor Augen und komme mir tatsaechlich vor wie Robinson in der Einsamkeit. Nur Freitag ist nicht in Sicht...denn wir haben heute Mittwoch!...Kleiner Scherz. Mutterseelenallein wandere ich fast 6 Stunden am Meer entlang bis ich in der Ferne die riesigen Duenen von Leba erblicke. Hier an dieser Touristenatraktion ist es wieder belebt und so lerne ich hier am Fusse der riesigen Wanderduenen, vier sehr symphatische Leute aus Solingen kennen mit denen ich mich ausgezeichnet unterhalte. Wir beschliessen dann auch, in Leba's Vorzeige-Hotel Neptun gemeinsam einen Kaffee trinken zu gehen. Ein sehr angenehmer Tag heute!
61. Tag: Leba-Lebork-Miloscewo 48 km 20 km mit dem Bus!
Offengestanden: Ich habe es gewusst. Und schon nach kurzem Versuch, die stark befahrene Landstrasse 214 ins Landesinnere zu laufen, ist zum scheitern verurteilt. Nach ca. 6 km muss ich erneut eine Lebenswichtige Entscheidung treffen. Als der zweite Unfallwagen an mir vorbei in Richtung Leba rast, bleibe ich im Gebuesch stehen und schaue ueber die Strasse. Dort steht eine Mutter mit Kind, die auf den Bus warten. Ohne zu zoegern, gehe ich rueber und warte mit ihnen gemeinsam auf den Bus...Das ist die einzige Loesung, die vielen Kreuze auf der kurzen Strecke bis hierher, sprechen Baende! Ab Lebork geht es wieder ueber eine viel weniger frequentierte schmale Landstrasse weiter. Es wird huegelig und es ist heute sehr warm. Mein Schweiss, der mir ueber saemtliche Backen laueft, lockt natuerlich Feind nummer Zwei an...die Muecken! Und jetzt wird auch das laufen zur Qual. Staendig schlage ich mir mit der Landkarte auf Beine, Arme, Nacken usw. Das geht ganz schoen auf die Nerven. Heute werde ich im Zelt uebernachten, dass Wetter ist ja gut. Also laufe ich durch Lynia heraus und halte Ausschau nach einem passenden Plaetzchen. Ueberall gibt es Wald und Flur genug, doch sobald ich durch die kleinen Siedlungen streife, schlagen die Hunde alarm und warnen somit die anderen Hunde im naechsten Doerfchen...Endlich, eine groessere Distanz zwischen zwei Siedlungen. Hinter dem letzten Dorf, liefen zwei Hunde frei herum und hier heisst es immer, aufgepasst, denn oft sind diese Hund darauf fixiert, Fremde...nicht nur...fernzuhalten...sondern, die Koeter beissen auch zu! Es ist bereits dunkel und ich bin ziemlich am Ende, als ich mich entschliesse, einfach im naechsten Waeldchen mein Zelt aufzubauen. Das muss man gesehen haben. So lange habe ich noch nie gebraucht um ein Zelt aufzubauen. Ich bin so am Ars...das ich schliesslich aufgebe, dass Ueberzelt einfach drueber schmeisse und...die Augen zu mache.
62. Tag: Miloscewo-Kartuzy 23 km
Zelt ist nass, Schlafsack auch. Heute Morgen hat's geregnet und weil ich bei der Aktion letzten Abend, mein Ueberzelt nicht befestigt bekam, hat es leicht durchgeregnet...Ich packe zusammen und schleppe mich so ins Dorf. Im Sklep ( So nennen sich die kleinen Einkaufs-Laeden hier ) fuelle ich meinen Wasserschlauch. Ueber huegelige Landschaft, die mich an die Eifel erinnert, geht es an kleinen Seen vorbei nach Kartuzy, der heimlichen Hauptstadt der Kaschubei. Ueber die Tourrist-Info bekomme ich die Adresse fuer die naechsten 2 Tage, denn, dass ist doch Sonnenklar, dass ich nach diesen Strapazen erst einmal "Aus" mache!
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